Zum Inhalt springen

info@afd-hessen.de

„Späte Ehrung für Fritz Bauer ist überfällig und hochaktuell zugleich“

Zur Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille an Fritz Bauer sagt Andreas Lichert, Landessprecher der AfD Hessen: „Na endlich! Es ist schwer zu glauben, dass erst über 50 Jahre nach dem Tod Fritz Bauers, diesem Kämpfer für Gerechtigkeit die gebotene Ehre zuteilwird. Im konkreten Fall der Wilhelm-Leuschner-Medaille mag es eine Rolle spielen, dass die Vergabe an den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke die erste postume Verleihung war. Dennoch wirft es ein Schlaglicht auf die deutsche Vergangenheitsbewältigung und Erinnerungskultur, das gerade heute Beachtung verdient.

Leben und Wirken Fritz Bauers zeigen, dass gerade im gesellschaftlichen Bereich fundamentale Kurskorrekturen – egal wie notwendig und dringend geboten – praktisch nie ‚von oben‘ und aus dem ‚politisch-medialen Mainstream‘ heraus erfolgen, sondern stets von mutigen Einzelpersonen und kleinen Gruppen vorangetrieben werden müssen. Fritz Bauers Rolle und Bedeutung für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus in der noch jungen Bundesrepublik ist kaum zu überschätzen. Gedankt wurde es ihm zu Lebzeiten nicht, er wurde bis zuletzt angefeindet und geschmäht.

Die späte Ehrung Bauers ist aber auch von Relevanz, weil sein Beispiel heute noch gilt. Sein Eintreten für Zivilcourage gegen obrigkeitsstaatliches Denken, die Forderung eines lauten ‚Nein‘, wo Kollektivismus und Totalitarismus die Rechte und Würde des Individuums bedrohen, haben nichts von ihrer Aktualität verloren.

Wenn unter dem Vorzeichen der ‚Verteidigung der Demokratie‘ genau das Gegenteil passiert, wenn Grundrechte beschnitten und nach Gesinnung unterschiedlich gewährt werden, wenn friedlicher demokratischer Widerstand delegitimiert und kriminalisiert wird, dann ist die Gefahr für unsere Demokratie real, kommt aber aus ganz anderer Richtung, als es zunächst den Anschein hat.

Im heutigen Diskurs, der viel zu oft von ‚Gratismut‘ und risikolosen Empörungsritualen geprägt ist, ist die Gefahr groß, dass Bauers historische Bedeutung von ‚zu spät gekommenen Widerstandskämpfern‘ gekapert und parteipolitisch instrumentalisiert wird. Dem sollte jeder aufrechte Demokrat entgegentreten.

Fritz Bauer hätte das sicher verstanden. Sein Erbe mahnt uns und macht Mut zugleich. Jetzt ist es an uns allen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und das Richtige zu tun.“

V. i. S. d. P.: Andreas Lichert, Landessprecher der AfD Hessen