Gewalt gegen Lehrer in Hessen nimmt zu: Wer schützt unsere Lehrkräfte?
Dass es in den Schulen in Deutschland heute „rauer“ zugeht als noch vor 30 Jahren, dürfte niemanden überraschen, der die sozialen und Entwicklungen in Deutschland mitverfolgt hat. Dass allerdings fast 75 Prozent der Lehrer in ihrem Berufsleben mindestens einmal beschimpft oder beleidig wurde, bezeugt den Verfall aller Sitten und Normen im Verhältnis zwischen Schülern und Lehrkräften. Etwa jeder fünfte Lehrer wurde bereits Opfer eines körperlichen Angriffes, jeder zehnte Opfer von sexueller Belästigung!
Die erschreckenden Zahlen fußen auf einer aktuellen Erhebung im Auftrag des Deutschen Beamtenbundes (dbb) Hessen und stellen sicher nur die sprichwörtliche Spitze des Eisberges dar. Gewalt gegen und mangelnder Respekt für Lehrkräfte sind logischer Ausfluss einer Politik, die alle gesellschaftlichen Probleme an unseren Schulen ablädt, ohne die für ihre Lösung notwendigen personellen, aber auch räumlichen Voraussetzungen gewährleisten zu können.
Lehrkräfte, die derartige Übergriffe erleiden müssen, benötigen die gesamte Unterstützung ihrer Schulleitungen und der Politik. Um das Dunkelfeld der Gewalt gegen Lehrer in Hessen weiter zu erforschen, fordern wir von der Landesregierung die Durchführung einer anonymisierten landesweiten Studie unter allen in Hessen beschäftigten Pädagogen hinsichtlich der Gewalterfahrungen in ihrem Berufsleben.
Dazu gehört natürlich auch die klare Benennung der Ursachen dieser Entwicklungen, um anschließend entsprechende Lösungswege zu erarbeiten!