Wenn junge Studenten in Hessen nach Wohnraum an ihrem Hochschulort suchen, dann artet das oftmals in enormem Stress aus. Wohnraum, dazu noch bezahlbarer, ist heute knapper denn je und die Wohnheimplätze reichen nicht im Ansatz aus, um den Bedarf vor Ort zu decken. Oftmals kommen auf eine Wohnung mehr als 60 Bewerber.
Laut Studentenwohnreport 2023 hat sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt für Studenten in den letzten Jahren erheblich verschlechtert. Die Erhebung zeigt, dass das Angebot an Wohnraum begrenzt ist und sowohl Mieten als auch Nebenkosten gestiegen sind. In Frankfurt müssen Studenten am tiefsten in die Tasche greifen: Für eine 30-Quadratmeter-Wohnung zahlen sie fast 700 Euro, während ein 20-Quadratmeter-WG-Zimmer in Uni-Nähe etwa 500 Euro kostet. Auch in Darmstadt, wo die Technische Universität und die Hochschule Darmstadt ansässig sind, liegen die Preise hoch: Rund 570 Euro für eine Wohnung und etwa 420 Euro für ein WG-Zimmer müssen dort aufgebracht werden. Über 30 Prozent der Studenten in Hessen sollen unter der statistischen Armutsgrenze leben, nicht wenige müssen auf Notunterkünfte zurückgreifen, um überhaupt am Hochschulort leben zu können.
Leider sind unsere Hochschulen gesetzlich nicht berechtigt, ihren Studenten eigenständig Wohnraum anzubieten, was die Suche nach bezahlbarem Wohnraum weiter erschwert.
Unsere vorgeschlagene Lösung besteht darin, das hessische Hochschulgesetz sowie das Gesetz über die Studierendenwerke zu ändern. Dadurch sollen Hochschulen künftig die Möglichkeit erhalten, selbst Wohnraum zu schaffen, ohne zuvor einen Antrag beim Ministerium stellen zu müssen. Diese Gesetzesänderung würde außerdem die angespannte Wohnraumsituation für die gesamte Gesellschaft ein Stück weit entlasten, da auch andere Gruppen um knappen Wohnraum konkurrieren müssen.
Diese Änderung würde die Hochschulautonomie stärken und es Studenten erleichtern, geeignete und bezahlbare Wohnungen zu finden, um ihr Studium erfolgreich abzuschließen.